Michael Hell
Michael Hell arbeitet als musikalischer Leiter innovativer musiktheatralischer Projekte sowie Orchester- und Kammerkonzerte, als Cembalo-Solist sowie passionierter Generalbassspieler und zudem als leidenschaftlicher Blockflötist.
Das Musiktheater ist ein zentraler Arbeitsschwerpunkt in Michael Hells künstlerischer Biographie. Seit 2020 leitet er musikalisch das Ensemble Ārt House 17, ein Künstlerkollektiv, das über die Grenzen der Musik hinaus die Verbindungen der Künste zu erforschen sucht. Eine enge Zusammenarbeit verbindet ihn besonders mit dem Regisseur und Dramaturgen Thomas Höft und mit dem Regisseur und Schauspieler Adrian Schvarzstein. 2023 wurde er mit der Position des „Artist in Residence“ im Early Music Festival Utrecht ausgezeichnet, des größten Festivals für Alte Musik der Welt.
Michael Hell ist Professor für Cembalo und Generalbass am Institut für Alte Musik und Aufführungspraxis an der Kunstuniversität Graz. Die Historisch Informierte Aufführungspraxis fasziniert ihn bereits seit seiner Jugend. Schwerpunkt seiner eigenen Forschung ist dabei vor allen Dingen die stilistisch differenzierte Betrachtung der verschiedenen Ornamentik- und Generalbassstile. Zudem forscht er über das Revival des Cembalos im späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Intensiv beschäftigt er sich mit Fragen wie Instrumentenhaltungen, Solmisation, Stimmtonhöhen und Tempofragen. Wichtig ist ihm dabei, dass die Erkenntnisse über die Spielweisen der Vergangenheit auch praktisch ausprobiert werden, somit nicht nur wissenschaftliches Experiment bleiben, sondern belebende und sich stets weiterentwickelnde Aspekte einer gelebten Aufführungspraxis werden.
Michael Hell hat zahlreiche CD-Einspielungen veröffentlicht. L’Immagine di Corelli - 6 Sonate dell’Opera 5 (querstand, 2018) fand international große Beachtung und wurde mehrfach preisgekrönt (Vierteljahrespreis der deutschen Schallplattenkritik, ORF Pasticcio-Preis, Harald-Kaufmann-Preis der Universitäten Graz).