Anna und Ines Walachowski

Foto: Thomas Rabsch

„Den beiden Pianistinnen fehlt es an nichts, weder an Temperament, zündender rhythmischer Gestaltung, noch an Wärme oder klanglicher Sensibilität.“ (Klassik Heute)

Anna und Ines Walachowski gehören längst zu den führenden Klavierduos der Gegenwart. Seit mehr als zwei Jahrzehnten begeistern die beiden Schwestern ihr Publikum auf den internationalen Konzertpodien.

Sie spielten in so bedeutenden Musiksälen wie der Berliner Philharmonie, dem Gewandhaus Leipzig oder den Philharmonien von Wroclaw und Lodz. Außerdem gastierten sie bei vielen renommierten Festivals wie dem Rheingau Musik Festival, dem Schleswig-Holstein Musik Festival, den Ludwigsburger Schlossfestspielen, aber auch dem Harbin Music Festival (China) und dem Bangkok Music Festival in Thailand.

Geboren in Polen erhielten die Schwestern mit vier bzw. sechs Jahren den ersten Klavierunterricht. 1983 übersiedelte die Familie nach Deutschland. Anna und Ines absolvierten ihre Studien an der Musikhochschule Hannover und dem Mozarteum in Salzburg. Wesentliche musikalische Impulse erhielten sie durch Professor Karl Heinz Kämmerling und Professor Alfons Kontarsky, der die Schwestern als „starke Persönlichkeiten mit Durchsetzungskraft und Willensstärke“ bezeichnete. Doch stehen diese starken Persönlichkeiten einander keinesfalls im Wege, im Gegenteil – dank ihrer gemeinsamen Lehrer und ihres außergewöhnlichen Einklangs bilden sie physisch und gestalterisch eine Einheit, von der sie als Duo profitieren: „Sie spielen wie aus einem Guss“ (Pizzicato).

Von der vitalen Spielweise der beiden Pianistinnen war schon der legendäre amerikanische Musikkritiker und „Klavierpapst“ Harold C. Schonberg höchst angetan. Sein begeisterter Kommentar anlässlich ihrer Debüt-CD lautete: „They seem to have unlimited technique, they use a very wide dynamic palette, they have oodles of temperament and unfaltering rhythm“, und er prophezeite: „We will be hearing from them again.“

Die Diskographie des Klavierduos umfasst aktuell 11 CD's, wobei die große Bandbreite der Aufnahmen sich über Werke von Mozart, Chopin, Brahms, Tschaikowsky bis hin zu ihrem Landsmann Stanislaw Moniuszko, Rachmaninov, Ravel, Gershwin und Francis Poulenc, dessen Doppelkonzert sie eingespielt haben, erstreckt. Immer an den Geschichten hinter der Musik interessiert, widmeten sich Anna und Ines in einer CD aus dem Jahr 2017 der rätselhaften Dreiecksbeziehung von Clara-Robert-Schumann und Johannes Brahms.

Fruchtbare Kooperationen mit Juliane Köhler, Norbert Blüm, Friedrich von Thun, Roger Willemsen, Rufus Beck, dem Kinderbuchautor Stefan Gemmel und dem Klaviertrio Würzburg erweiterten das künstlerische Spektrum des vielseitigen Klavierduos. Im Sommer 2003 entstand in einer Produktion des WDR für ARTE die Dokumentation „Klavier-Doppel“, ein 45-minütiges Filmportrait über Anna und Ines Walachowski. Ein weiteres Filmportrait entstand im Rahmen der Burger Klassiktage 2021.

Die Corona-Zeit nutzten die Schwestern „zum Nachdenken“ (Anna Walachowski) und zur Erweiterung ihres Duo-Repertoires. Das ist ihnen mit Richard Strauss` Klavier-Transkription des Nonetts von Franz Lachner und der anschließenden Weltersteinspielung auch bestens gelungen. 

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